Laue Luft für Rüttgers

Thomas Kemper ist neuer Regierungssprecher in NRW

„Ich bin jetzt Mitglied einer Landesregierung und nicht mehr eines Unternehmens“, sagt Thomas Kemper, neuer Regierungssprecher der CDU/FDP-Landesregierung in Nordrhein-Westfalen. Für den neuen Job hat Kemper Urlaub genommen. Bisher war er Unternehmenssprecher der Dortmunder Harpen AG.

Die betreibt nach eigenen Angaben über ihre 100-Prozent-Tochter HEC Pro Wind GmbH in Europas größten Binnenwindpark „Elisenhof“ zehn Windräder, die insgesamt 3.000 Haushalte im Jahr mit Strom versorgen können.

Kemper, der auch zukünftiger Medienstaatssekretär wird, sieht keinen Widerspruch zwischen seiner bisherigen Tätigkeit und der negativen Haltung der Koalition zu Windkraftanlagen. „Das Unternehmen Harpen hat selber immer sozialverträglich seine Anlagen aufgebaut und dabei die Interessen von Anwohnern berücksichtigt“, sagt Kemper. „12, 15, 18 Kilometer stehen die Anlagen von den Häusern weg“, sagt Kemper und meint damit die Harpen-Anlagen in Spanien, die ja auch „eine viel höhere Windausbeute“ erzielten als dies in Deutschland möglich sei. Schließlich „muss sich das finanzielle Engagement für die Harpen AG auch lohnen“, sagt der Firmensprecher auf Urlaub.

Dafür, dass Jürgen Rüttgers sich mit der Suche nach einem Regierungssprecher so schwer getan hat, hat Kemper schnell sein Fähnchen in den neuen Düsseldorfer Wind gehängt. „Rüttgers hat mich vor zehn Tagen angerufen, ich habe dann vergangene Woche Donnerstag zugesagt“, sagt er. Mehr als drei Wochen hat Rüttgers gebraucht, um in dem Windkraft-Mann einen Sprecher zu finden. Er wird sich seinen Respekt in der Koalition hart erarbeiten müssen. KOK