: UNTERM STRICH
Der Historiker und Journalist Götz Aly hat am Sonntag in der Frankfurter Paulskirche den Ludwig-Börne-Preis 2012 bekommen. Er habe mit besonderer Unerschrockenheit auf die wirtschaftlichen und finanziellen Motive der deutschen Antisemiten aufmerksam gemacht, sagte Preisrichter und Laudator Jens Jessen, Feuilletonchef der Zeit. Aly beschäftigte sich in seinem 2011 erschienenen Buch „Warum die Deutschen? Warum die Juden? – Gleichheit, Neid und Rassenhass“ mit der Sozialpolitik des Nationalsozialismus. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird von der Ludwig-Börne-Stiftung jährlich an deutschsprachige Autoren für hervorragende Leistungen vergeben. Im vergangenen Jahr erhielt der heutige Bundespräsident Joachim Gauck die Auszeichnung.
Auf die Spuren eines der bedeutendsten Mathematiker macht sich von diesem Montag an die Ausstellung „Der Archimedes-Code“ im Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum. Dabei wird unter anderem ein mehr als 700 Jahre verschollen geglaubtes Buch präsentiert, sagte Sprecherin Kristina Freise am Sonntag. Die europaweit einzigartige Ausstellung ist bis zum 9. September zu sehen. Der auf Sizilien lebende Grieche Archimedes (287–212 v. Chr.) gilt als einer der wichtigsten Mathematiker und Physiker der Antike. Heutzutage existieren kaum noch originale Werke des „Genies“ Archimedes. Umso erstaunlicher sei die Entdeckung der Schriften aus dem 14. Jahrhundert, die 1998 bei einer New Yorker Auktion auftauchten. 90 Prozent der überschriebenen Texte seien seitdem wieder lesbar gemacht worden. Viele heutige Entwicklungen gingen auf Archimedes zurück wie etwa ein Fußball, ein sogenannter „archimedischer Körper“, oder die Hebelwirkung einer Spielplatzwippe, hieß es. Auch die Raumfahrt basiert auf den Ergebnissen und Gesetzen des Griechen. Zu sehen ist auch eine seltene Darstellung des Wissenschaftlers, ein 1740 entstandenes Ölgemälde von Giuseppe Nogari, eine Leihgabe aus Moskau.