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RBB ganz allein

In der Managementaffäre um die abberufene Intendantin Patricia Schlesinger wächst der Druck auf die Geschäftsleitung des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB). Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow sprach am Samstag im Namen der Intendantenriege von verloren gegangenem Vertrauen in die RBB-Führung in der Aufarbeitung der Affäre. Eine solche Distanzierung unter öffentlich-rechtlichen ARD-Häusern ist beispiellos. Der RBB-Redaktionsausschuss forderte noch am Abend den sofortigen Rückzug der Geschäftsleitung.

Der geschäftsführende RBB-Intendant Hagen Brandstäter und der Sender äußerten sich am Samstag nicht zu dem ARD-Vorstoß. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte einen „überzeugenden Neuanfang“ und sprach von einem „System Schlesinger“. Persönliche Konsequenzen hatte am Samstag schon die RBB-Rundfunkratsvorsitzende Friederike von Kirchbach gezogen. Sie trat mit sofortiger Wirkung zurück. Das Kontrollgremium muss in Kürze den Weg zu einer neuen Intendantenwahl ebnen. Die Legislaturperiode des aktuellen Rundfunkrats läuft zugleich Ende des Jahres aus. Am Montag trifft sich das zweite Kontrollgremium bei dem ARD-Sender, der Verwaltungsrat. Bei der Sitzung will er über die konkrete Auflösung von Schlesingers Vertrag befinden und damit auch über die Frage, ob sie eine Abfindung erhalten soll. ARD-Chef und WDR-Intendant Buhrow sieht die aktuelle Situation bei der kleineren ARD-Anstalt so: „Es scheint so instabil, dass man sagen kann, es besteht die Gefahr, dass sich die Strukturen des RBB anfangen aufzulösen.“ Die Intendantinnen und Intendanten wollen sich jetzt sogar hin und wieder ohne den RBB zu Sitzungen treffen. Aus Kreisen verlautete, dass es am Freitagabend zum ersten Mal eine Intendantenschalte ohne den RBB gab. (dpa, taz).

Trauer um Felix Huby

Der Drehbuchautor und Schriftsteller Felix Huby ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Nach Informationen von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten starb er am Freitag in Berlin nach schwerer Krankheit. Dort lebte er. Huby war vor allem bekannt als Miterfinder des Duisburger „Tatort“-­Kommissars Horst Schimanski und Erfinder des Stuttgarter Fernsehkommissars Ernst Bienzle und des Saarbrücker Ermittlers Max Palu. Der gebürtige Schwabe arbeitete zunächst als Journalist, berühmt wurde er hier nicht zuletzt durch ein Interview mit dem Nazi­richter und damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger (CDU). (dpa, taz)