: Einige Tropfen zu viel konsumiert
Zwei mexikanische Spieler haben verbotene Substanzen eingenommen – der Confed-Cup hat einen Dopingfall
FRANKFURT dpa ■ Der Fußball-Verband von Mexiko hat den Dopingverdacht gegen seine vom Confederations Cup ausgeschlossenen Spieler Salvador Carmona und Aarón Galindo bestätigt und entsprechende Untersuchungsmaßnahmen eingeleitet. Dies erklärten Vertreter der Mexikanischen Fußball-Föderation (FMF) in der Nacht zum Freitag in ihrem Frankfurter Mannschaftshotel. Der Fußball-Weltverband Fifa kündigte durch seinen Kommunikationsdirektor Markus Siegler für den Nachmittag eine Presseerklärung in schriftlicher Form an – „unter Berücksichtigung aller notwendigen Aspekte“. Die Fifa hatte den mexikanischen Verband am Donnerstag um einen Bericht zur Aufklärung der verwirrenden Doping-Gerüchte gebeten.
Verbandspräsident Alberto de la Torre berichtete, Mannschaftsarzt José Luis Serrano habe die beiden heimgeschickten Abwehrspieler am Montag gefragt, welche Medikamente sie einnähmen. Die Spieler hätten geantwortet, dass sie „einige Tropfen“ konsumiert hätten. „Es gibt keinen Zweifel, und darum wurden sie vom Aufgebot getrennt“, sagte de la Torre. Der Verbandspräsident konnte weder den Namen der Tropfen noch die in ihnen vermutete verbotene Substanz nennen.
Mexikanische Medien hatten berichtet, dass Carmona und Galindo bei einem verbandsinternen Test der Einnahme des anabolen Steroids Nandrolon überführt worden seien. Sie seien nach Hause geschickt worden, um weitere Dopingtests durch die Fifa zu umgehen. Bei den beim Confederations Cup vorgenommenen Dopingkontrollen zählten die beiden Mexikaner nicht zu den jeweils zwei Spielern jeder Mannschaft, die zur Kontrolle ausgelost worden waren. Alle bisherigen Dopingtests beim Confed-Cup waren negativ.
Teil der vom Verband eingeleiteten Untersuchung ist, dass sich beide Spieler innerhalb von 48 Stunden einer Dopingkontrolle unterziehen müssen, die von der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) analysiert wird. Die Ergebnisse würden dem Fifa-Generalsekretär Urs Linsi übermittelt und „sofort veröffentlicht“, sagte de la Torre.
Mit der Bestätigung des Dopingverdachts beseitigte der mexikanische Verband auch die Spekulationen, nach denen die Spieler aus disziplinarischen Gründen nach Hause geschickt worden seien.
Trotz chaotischer Vorbereitung und Dopingaffäre strotzen die Mexikaner vor Selbstbewusstsein. „Unser Ziel ist es, im Finale zu spielen und das Turnier zu gewinnen“, sagte Verteidiger Rafael Marquez vor dem Halbfinale am Sonntag in Hannover gegen Argentinien.