Vietnam: Haftstrafe für Umweltschützer Dang Dinh Bách bestätigt
Im Berufungsverfahren des am 24. Januar zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilten Umweltanwalts Dang Dinh Bách hat das Gericht am Donnerstag in Hanoi das Strafmaß bestätigt. Dies berichtet die Menschenrechtsorganisation The 88 Project unter Berufung auf Báchs Ehefrau der taz. Er ist einer von vier prominenten vietnamesischen Umwelt- und Klimaschützern, die im letzter Jahr wegen angeblicher Steuerhinterziehung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden. Báchs Frau habe demnach dem Prozess wieder nicht beiwohnen dürfen, die Laptops und Handys seiner Anwälte seien vor dem Prozess beschlagnahme worden. Bách selbst soll wegen seines Hungerstreiks geschwächt gewesen sein. Vor seiner Verhaftung war er Direktor der Organisation LPSD, die in Konflikten um Landrechte und Umweltprobleme Gemeinschaften gegenüber dem Staat vertrat. In zwei anderen Berufungsfällen von Umweltaktivisten wurden die Strafmaße um wenige Monate reduziert. In Vietnam hat die Justiz im letzten Jahr vage Steuergesetze als Vorwand benutzt, um Umweltschützer einzuschüchtern. Prominentestes Opfer ist die zu zwei Jahren Haft verurteilte Goldman-Umweltpreisträgerin Nguy Thi Khanh, die ebenfalls Berufung eingelegt hat. (taz)
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