: Politische Sportgymnastik
Jelizaveta Polstjanaja ist eine der erfolgreichsten Sportgymnastinnen dieses Jahres. In der laufenden Weltcupsaison hat die 19-Jährige mehrere Podestplatzierungen für den lettischen Verband erturnt. Sie ist Lettin. Sie ist aber auch Russin. Weil sie ihre russische Staatsbürgerschaft nicht ablegen will, ist sie nun nicht für die Weltmeisterschaften, die im September 2022 in Sofia stattfinden werden, nominiert worden. Via Instagram machte sie ihrem Ärger darüber Luft. Polstjanaja, die in Russland zusammen mit den Stars der russischen Sportgymnastik trainiert hat, sieht sich als Opfer der Politik, die im Sport nichts verloren habe.
Seit März trainiert sie in Lettland ohne ihre gewohnten Trainer. „Mein oberstes Ziel war, Lettland auf internationaler Bühne würdig zu vertreten“, schreibt sie in ihrem Post. 12 Jahre ihres Lebens habe sie alles der rhythmischen Sportgymnastik untergeordnet. Den Krieg Russlands gegen die Ukraine erwähnt sie nicht. „Mein Gewissen ist rein.“ So endet der Post.
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