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Archiv-Artikel

Dreifachanschlag erschüttert Nato-Basis bei Kandahar

AFGHANISTAN Mindestens 25 Opfer. Luftangriff auf mutmaßlichen Taliban soll 18 Tote gefordert haben

KANDAHAR/KABUL dpa | Bei einem Dreifachanschlag der Taliban nahe einer Nato-Basis am Flughafen der südafghanischen Stadt Kandahar sind am Mittwoch mindestens 25 Menschen getötet worden. Unter den Toten seien 15 Zivilisten und acht Wachmänner der Logistikfirma Supreme, die für die Nato arbeitet, und zwei Attentäter, sagte der Vizepolizeichef der Provinz Kandahar, Rahmatullah Atrafi. 50 Zivilisten seien verletzt worden.

Atrafi sagte, zunächst sei auf einem Markt außerhalb des Flughafens eine auf einem Motorrad versteckte Bombe detoniert. Als sich zahlreiche Menschen am Anschlagort versammelten, hätten sich dort zwei Selbstmordattentäter in der Menge in die Luft gesprengt.

Bei einem Isaf-Luftangriff auf einen mutmaßlichen Taliban-Anführer in der ostafghanischen Provinz Logar seien am Mittwoch nach Angaben des Provinzrates auch 18 Mitglieder der Familie des Stammesältesten Basir Achundsada getötet worden, darunter auch Achundsada selbst, sagte Provinzratschef Abdul Wali Wakili. Sechs Taliban-Kämpfer – darunter ein Kommandeur – seien ebenfalls getötet worden.

Die Isaf bestätigte einen Luftangriff in dem betroffenen Distrikt Baraki Barak, nicht aber die zivilen Opfer. Die Isaf teilte mit, bei einer Operation gegen einen Taliban-Anführer seien ausländische und internationale Truppen beschossen worden. Die Soldaten hätten Luftunterstützung angefordert. Zwei Frauen seien verwundet worden. Die Verletzungen seien nicht lebensbedrohlich und würden von der Isaf behandelt. Mehrere Aufständische seien getötet worden.

Unterdessen wurde nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) erstmals ein klar gekennzeichneter humanitärer Konvoi der UN-Organisation in Afghanistan überfallen. Das WFP teilte am Mittwoch mit, niemand sei bei dem Angriff am Montag in der nördlichen Provinz Parwan getötet worden. Allerdings seien drei Lastwagen mitsamt Inhalt angezündet und vernichtet worden. In den 15 Lastwagen des Konvois seien Lebensmittel für Schulkinder transportiert worden.