: Wenn dem perfekten Foto ein Fahrstuhl im Weg steht
Berlin-Mitte,
102.200 Einwohner*innen.
In dem Ortsteil findet sich die historische Mitte Berlins. Und der Berliner Fernsehturm, 368 Meter hoch, gut zum Runterschauen, das höchste Bauwerk Deutschlands.
Jetzt ist es wieder da, das Touristenvolk, und tummelt sich in der Hauptstadt. Gern in Mitte, wo es viel zu sehen gibt, vor allem Historisches. Schnell Unter den Linden ein Foto vom Dom geknipst, und dann die Museen auf der Museumsinsel. Und natürlich das Schloss (okay, ein Neubau, aber das ist vielen Touris eh nicht klar). Aber was ist das? Da steht dem Fotoglück etwas im Wege! Glaubt man dem Berliner Boulevardblatt B. Z., wurde ein „Traumpanorama zerstört“. Und weiter: „Was macht der moderne Lift bloß vor dem alten Schloss?“
Tja, was wohl? Menschen befördern, die hier die Treppe nicht nehmen wollen oder können: Denn vor dem Schloss fährt 16 Meter tief unter der Erde die U-Bahn-Linie 5 vorbei. Doch bei der Größe des Schlossneubaus stört der nigelnagelneue Fahrstuhlausgang gleich hinter der Schlossbrücke kaum. Viel Lärm um nichts also.
Ach so: Der U-Bahnhof „Museumsinsel“ ist ein Foto vom Bahnsteig wert. In einem aquamarinblauen Sternenhimmel leuchten 6.662 Lichtpunkte. Und wer dann den Fahrstuhl nimmt und oben aussteigt, hat – die Fahrstuhlkabine im Rücken – den Blick frei aufs Schloss. Oder macht sich einfach von anderer Stelle ein Bild.
Andreas Hergeth
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