: Meyer kritisiert Kontrolle
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Albert Meyer, hat die geplante stärkere Kontrolle der Zuwanderung osteuropäischer Juden kritisiert. Er befürchte, dass künftig nur noch Personen einreisen dürften, „deren Mütter jüdisch waren“, sagte Meyer gestern im Radio. Damit würde sich die Zahl der Zuwanderer „dramatisch“ reduzieren. Hintergrund der Befürchtungen ist ein Beschluss der Innenministerkonferenz vom Freitag, wonach die Wohlfahrtsstelle des Zentralrats der Juden in Deutschland entscheiden soll, ob die Juden aus der ehemaligen Sowjetunion tatsächlich diesen Glauben haben. Nach der bisherigen Rechtslage gilt auch die jüdische Abstammung des Vaters als Zuwanderungsberechtigung. Albert Meyer verwies darauf, dass die Zuwanderer für die jüdischen Gemeinden in Deutschland „überlebensnotwendig“ seien. Sie hätten das Gemeindeleben in Berlin erst wieder belebt.
ddp