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Abschluss als Voll-Nazi

Guter Notendurchschnitt kaum noch gebraucht

Weniger Zugangsbeschränkungen für Studienfächer im kommenden Wintersemester hat jüngst das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh in seiner jährlichen Uni-Studie festgestellt. Nur für 39,7 Prozent der Studiengänge ist überhaupt noch ein Musterschülerzeugnis mit dem ehedem gefürchteten Numerus clausus vorzulegen. Dieser war jedoch weder ein römischer General noch ein maßgeblicher Barockdichter, wie manch abgelehnter Studienbewerber weiland getippt hatte, sondern ein verflucht elitärer Notendurchschnitt. Einen NC braucht man heute nur noch für angesagte Studiengänge wie „TikTok Business Admistration for Social Media“ oder „Non-binary Critical Woke­ness“ an akademischen Kaderschmieden in Hamburg oder Berlin, wobei der Notendurchschnitt auch durch eine Elternbürgschaft ersetzt werden kann. „Die besten Chancen auf einen Studienplatz haben Studieninteressierte demnach in Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen“, rät das CHE allen mittellos Mittelbegabten. An Provinz-Unis wie der Katholischen Knaben-Akadamie Mariä Bedrängnis in Dudeldorf kann man sich zugangsfrei zum Kunstfleischformgeber ausbilden lassen, das Institut für Staatspolitik in Schnellroda lockt mit einem Abschluss als Voll-Nazi.

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