sieben sachen:
Filme, eigentlich Theater
Zum Theaterfilm-Festival verwandelt sich das Ballhaus Ost in ein Filmfestspielhaus und zeigt elf ausgewählte Filme, die eigentlich auch Theater sind. Es werden Arbeiten aus den Genres Performance, Tanz, Dokumentarisches und Musik als Kurz- oder Langfilm präsentiert. Dazu gibt es frisches Popcorn, nach jedem Film ein kurzes Q&A und am Samstagabend ab 22.30 Uhr eine Festivalparty. Die Festivalleitung legt auf.
Ballhaus Ost, Pappelallee 15, 17.–19. 6., jeweils 18 Uhr, Tagestickets: 10/15 €, www.ballhausost.de
Die große Protestoper
Das 2019 gegründete Lauratibor-Kollektiv hat den Ärger über den Ausverkauf der Stadt in ein musikalisches Märchen verwandelt, das von bedrohten Wohn- und Gewerbeprojekten im Reichenberger-Kiez in Kreuzberg erzählt. Die Oper wurde 2021 in Berlin und Kopenhagen uraufgeführt und ist hiermit zurück. Denn die Lage hat sich weiter verschärft.
18. 6., Reichenberger/Ratiborstaße, 17 Uhr
Schränke, Regeln und Systeme
Vermutlich hat fast jede*r eine Krimskramsdose, gefüllt mit lauter Dingen, die man vielleicht noch mal brauchen könnte. Jetzt werden sie gebraucht: vom Werkbundarchiv – Museum der Dinge. In der Sonderausstellung „Dinge ordnen“ wirden sie so zu Museumsstücken und können anschließend wieder abgeholt werden. Mit der Schau schafft das Museum einen „kommentierten Rahmen“ für die Dauerausstellung. Am Donnerstag etwa mit Filmscreening „Vom Ordnen der Dinge“.
Werkbundarchiv, Oranienstr. 25, bis 23. 6.; Film: 23. 6.,19 Uhr
Engste Ängste
Mit Kofelgschroa veröffentlichte er drei Alben, bevor er sich ab 2019 mit seinem Akkordeon wieder solo auf den Weg machte. Oft geht es in seinen Liedern um Realitäten, die Risse bekommen. Als er die Songs für sein nun zweites Album „Meine Ängste“ (Trikont) schrieb, ahnte er wohl noch nicht, wie viel Raum dieses Gefühl bald in der Gesellschaft bekommen würde. Herausgekommen ist eine Liebeserklärung an die ureigenen Ängste. Und es geht um das Umherirren und Träumen. Zur Release-Show wird er von der Tubistin Theresa Loibl begleitet. Außerdem zu Gast: Susanna Berivan.
Maxi Pongratz und Susanna Berivan: Alter Roter Löwe Rein, Richardstr. 31, 23. 6., 20 Uhr; Tickets: 15 € plus Gebühr; www.amstart.tv
Musik und Licht
Die Reihe „Kiezsalon“ lädt zum sommerlichen Open-Air-Programm in die Gärten der Welt. Unter anderem verbindet der Avantgardekünstler Mario Batkovic mit seinen Akkordeonkompositionen Klassik und Moderne. Das dritte Album der koreanischen Multiinstrumentalistin Park Jiha befasst sich mit der Schnittmenge aus Musik und Licht.
18. 6. am Koreanischen Garten, 18 Uhr, 20 €
Blutige Poesie
Das Musikprojekt von M. Greta Blaankart und Leonardo O. Stefenelli begann in Berlin. Doch vor einer Weile hat es Sneers wieder ins sonnigere Rom gezogen. Das hat vielleicht mit den Themen der Postpunk-Band zu tun: Ihre psychedelische Musik könnte man als halluzinatorischen Marsch in die Tiefen menschlicher Trostlosigkeit beschreiben. Nun stellen sie ihr neues Album „Tales for Violent Days“ vor (God Unknown Records).
Sneers: Marie-Antoinette, 20. 6., 20 Uhr, Tickets 13 €
Hommage ohne Hierarchien
Wie wird das künstlerische Urteil eines Werks beeinflusst, wenn man nichts über die Urheber:innen weiß? Wie entwickelt sich eine Definition von Wert, wenn die Preise einheitlich sind? Wo ist die Grenze zwischen Kunst und nicht Kunst? Das sind Fragen, nach denen die Kuratorin Anke Becker zusammen mit Inken Reinert und Veronike Hinsberg eine Werkschau konzipiert hat, die gleichzeitig Konzeptkunst und Ausstellungsprojekt ist. 600 Zeichnungen internationaler Künstler*innen werden ohne Namensnennung ausgestellt und zu einem symbolischen Einheitspreis von 250 Euro zum Verkauf angeboten. Name und Herkunft werden erst nach dem Verkauf auf die entstandene Leerstelle an der Wand geschrieben.
Anonymous Drawings: Galerie im Körnerpark, 18.6.–31.8.; Vernissage und erster Verkauf: 17. 6., 20 Uhr; www.anonyme-zeichner.de
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