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Wenn Hochkultur nichts für Fahrradfahrer ist

Berlin, 3,645 Millionen Ein­woh­ne­r*innen, 3 Opern­häuser.

Seit Kurzem wohne ich in Berlin. Mein Aufenthalt ist nur vorübergehend, aber gerade lange genug, um das Gefühl zu bekommen, die Hauptstadt nicht nur zu besichtigen, sondern in ihr zu leben. Zwei Dinge begeistern mich bisher besonders: das überwältigende Opernprogramm – und die Fahrradwege. Sicher, auch hier ist reichlich Luft nach oben in puncto Verkehrssicherheit. Aber zumindest entlang der Hauptrouten gibt es ein verhältnismäßig geschlossenes Wegenetz mit eigener Fahrbahn und gut markierten Abbiegespuren.

Problematisch wird es, wo Kulturwelt und neue Verkehrsbedürfnisse aufeinandertreffen: Mit dem Fahrrad bei der Deutschen Oper angekommen, erweist sich die Stellplatzsuche als eigentliche Herausforderung. Die wenigen Laternen und Verkehrsschilder sind alle belegt. Nach einem Gang um den Block finde ich in der Fahrradtraube am U-Bahn-Geländer eine winzige Lücke, um mein Rad anzuschließen. Gerade noch rechtzeitig, um die Vorstellung nicht zu verpassen. Immerhin macht eine sensationelle Inszenierung den kurz aufgekeimten Groll schnell vergessen. Deutsche Oper, liest du das vielleicht? Moritz Findeisen

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