RUDOLF BINDIG IN DREI DATEN

1976: Rudolf Bindig, Soziologe und Diplomkaufmann vom Bodensee, wird in den Deutschen Bundestag gewählt. Er ist ein 36 Jahre alter Parlamentsneuling, als der Bundestag Helmut Schmidt mit nur einer Stimme mehr als unbedingt notwendig erneut zum Kanzler einer SPD/FDP-Regierung wählt.

1982: Bindig erlebt zum ersten Mal als Abgeordneter, wie ein SPD-Kanzler fällt: Die FDP wechselt die Seiten, Helmut Kohl wird durch ein konstruktives Misstrauensvotum neuer Kanzler. Um eine Neuwahl herbeizuführen, stellt Kohl die Vertrauensfrage – genau wie es Gerhard Schröder nun vorhat. In seiner Abschiedsrede erwähnt Helmut Schmidt auch Bindig.

2005: Er ist seit 29 Jahren Abgeordneter, als er wieder den Niedergang eines sozialdemokratischen Kanzlers aus der Nähe erlebt. Diesmal stellt Gerhard Schröder die Vertrauensfrage, damit es zu einer Neuwahl kommt. Bindig hält nichts von diesem „Manöver“. Am Freitag will er Schröder das Vertrauen aussprechen und danach vor dem Parlament eine persönliche Erklärung abgeben. LÖW FOTO: WOLFGANG BORRS