das wichtigste
: Blutiger Protest in russischem Straflager

MOSKAU dpa ■ In Russland haben sich wegen Folter und Prügeln 240 Häftlinge in einem Straflager gleichzeitig die Adern in Hals, Armen oder Beinen aufgeschnitten. Das teilten die Justizbehörden im Gebiet Kursk gestern mit. Die blutige Protestaktion ereignete sich in der Nacht zum Montag in einem Gefängnis der Stadt Lgow, 500 Kilometer südlich von Moskau. Zuvor habe es „unbegründete Gewaltanwendung“ gegen einige Insassen gegeben, ermittelte die Staatsanwaltschaft. Häftlinge in dem Lager hatten über Folterungen berichtet. Vor dem Gefängnistor protestierten 50 Angehörige der Häftlinge gegen die Zustände in dem Lager. In den allermeisten Untersuchungsgefängnissen und Straflagern des Landes herrschen menschenunwürdige Zustände. Häftlinge müssen sich zu zehnt oder mehr enge Zellen teilen und werden wegen Geldknappheit mangelhaft ernährt.