: Liebe Landsleute,
heute ist der 30. Juni – Tag X. Vier Monate haben wir nun auf diesen Tag hingearbeitet, haben Sie mit Rettungs-Aufrufen belästigt, darum gebeten, die taz nrw mit einem Abonnement unterstützen. Sie können jubeln, denn: Damit ist jetzt Schluss. Heute endet die Kampagne „nrw retten, taz abonnieren“, was freilich nicht bedeutet, dass Sie nun nicht mehr abonnieren können. Das geht auch weiterhin. Vor allem, weil wir die zum Ziel gesetzten 1.000 Neu-Abos nicht erreicht haben. Dennoch ist das kein Grund für uns, traurig aus der Wäsche zu gucken. Eher lüften wir die Gläser auf jene 605 Leserinnen und Leser, die uns seit dem 5. März abonniert haben. Vielen Dank dafür.
Jetzt wollen Sie natürlich wissen, wie es weitergeht. Wenn also noch 395 Abos fehlen, wird die taz nrw dann dicht gemacht? Ja und nein. Sicher ist bisher nur: Es wird weiterhin vier Seiten für und über das größte Bundesland geben. Fraglich ist aber noch, in welcher Form. Und von welchem Standort aus die taz nrw künftig produziert wird. Wann sich das entscheidet? Hoffentlich in diesen Sekunden. Denn während Sie diese Zeilen hier lesen, rauchen in der Berliner taz-Zentrale die Köpfe. Was bei der Sitzung an der Kochstraße rumgekommen ist, wie es genau weitergeht mit der taz im größten Bundesland, erfahren Sie morgen – im überregionalen Teil der taz.
Vier Monate Kampagne, eine harte Zeit, die am vergangenen Dienstag mit einem formidablen Konzert zu Ende ging. Anfangs machten sich noch Zweifel breit: Würden die Menschen ihre sonnenroten Körper aus dem Park in den mindestens doppelt so heißen Stadtgarten schleppen, wo sechs Bands ihre Liebe zur taz nrw besingen? Aber hallo, was für eine Frage! Natürlich waren Menschen da, und zwar nicht bloß drei oder dreißig, sondern gleich 300. Bis spät in die Nacht tanzten taz-LeserInnen zum Sound der Flowerpornoes, wippten bei Klee, johlten bei Werle & Stankowski. Außerdem reanimierten wir eine alte Schützenfest-Tradition: die Tombola. Saunatuch, Bücher, taz-Abo, Schlüsselbänder – bloß raus damit.
Und jetzt? Jetzt räumen wir die Seiten leer. Weg mit der Rubrik „Liebe Landsleute“, weg mit der Sonderseite „nrw muss sein“. Stattdessen werden Sie in den nächsten Monaten an diesen Stellen hoffentlich wieder lesen, wofür die taz nrw von ihren LeserInnen geschätzt wird: Unabhängige, kritische Berichte, Reportagen und Kommentare aus dem Landesinneren. Das machen wir. Was Sie noch tun können? Ganz klar: Erzählen Sie weiter, dass die taz nrw fortbesteht. Und wenn Sie noch kein Abo haben – naja, Sie wissen ja. TAZ NRW