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Archiv-Artikel

unterm strich

Oft schon hat Claus Peymann, Intendant des Berliner Ensembles, mit seinem Rücktritt gedroht, wenn wieder ein Antrag auf Erhöhung der Projektmittel nicht bewilligt wurde. Jetzt bleibt er aber doch und findet für die Verlängerung seines Vertrages bis 2009 einen markigen Grund: „Noch sind viele Rechnungen offen!“, erklärte Peymann. Das gelte vor allem für das politische Theater, schrieb der Theaterchef, als dessen letzter Verfechter er sich gerne stilisiert. Schön, wenn man so überzeugt von der eigenen Relevanz ist.

Er gilt als der bedeutendste jüdische Gelehrte des Mittelalters: Rabbi Schlomo Jizchaki, kurz genannt Raschi. Die Stadt Worms feiert das 900. Todesjahr des Gelehrten, der im 11. Jahrhundert die nordfranzösische und die deutsche jüdische Wissenschaft verband und maßgeblich das mitteleuropäisch-aschkenasische Judentum formte. Raschi (etwa 1045–1105) war aus seiner Heimatstadt Troyes an den Rhein gereist, um in den blühenden jüdischen Gemeinden in Mainz, Worms und Speyer zu studieren. Sein Geld erwarb er später, nach Frankreich zurückgekehrt, als Winzer und Weinhändler, seinen Ruhm als Lehrer und Autor. Der Einfluss seiner Kommentare auf die jüdische Nachwelt ist bis heute spürbar. Ihm zu Ehren finden Konzerte, Seminare, Weinproben mit koscheren Weinen und ein Symposium statt.