brief des tages
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Mobilitätsgeld umstritten

„Heil will Mobilitätsgeld für Beschäftigte. Der Bundesarbeitsminister schlägt eine Zahlung für Be­zie­he­r:in­nen kleiner und mittlerer Einkommen vor“, taz vom 21. 3. 22

Die Skepsis gegenüber diesem Vorschlag für ein Mobilitätsgeld hat ihre Berechtigung. Zum einen suggeriert der Staat hier eine einfache Lösung für ein sehr komplexes Problem, die trotz einer sozialen Staffelung nur zu einer neuen und wenig effizienten Subvention führen dürfte.

Zum anderen wären günstigere Ticket-Preise im ÖPNV zumindest in größeren Metropolen, wo man nicht zwingend auf das Auto angewiesen ist, in jedem Fall die bessere Alternative, zumal es diesbezüglich immer noch Orte mit einem riesigen Nachholbedarf gibt wie etwa Hamburg, wo der rot-grüne Senat seit jeher lieber auf ein extrem teures Tarifsystem setzt und gleichzeitig bis heute andernorts längst übliche Angebote, wie zum Beispiel eine übertragbare Umweltkarte, gerade zur Entlastung von Pendlern und Familien komplett fehlen.

Deshalb macht bei den teuren Energie- und Spritpreisen nur ein Umdenken einen Sinn und keine angestaubte Philosophie wie aus den 1970er Jahren.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg