piwik no script img

Archiv-Artikel

Zapatisten wollen Linksallianz

MEXIKO-STADT ap ■ Die zapatistischen Rebellen in Mexiko haben die Gründung einer friedlichen politischen Bewegung angekündigt. Eine Zapatisten-Delegation solle auf einer Tournee durch das ganze Land für den Aufbau einer breiten Linksallianz werben, erklärten die Rebellen am Donnerstagabend in einer Pressemitteilung. Von einer direkten Einmischung in die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr wolle man absehen, weil „wir schon wissen, dass alle Kandidaten Neoliberale sind“. Geplant sei vielmehr eine Kampagne für eine neue Verfassung, die „die Rechte und Freiheiten der Menschen anerkennt und die Schwachen gegen die Mächtigen verteidigt“. Die Zapatistische Befreiungsarmee (EZLN) hatte Anfang 1994 die Kontrolle über mehrere Städte in der Region Chiapas im Süden Mexikos übernommen. Dort hat die indigene Guerillabewegung ein eigenes Gemeinwesen errichtet, das jede Unterstützung durch die Regierung ablehnt. Ein Waffenstillstand wurde schon kurz nach Beginn des Aufstands geschlossen, einen Friedensvertrag macht die EZLN indes von einer in der Verfassung verankerten Autonomie für Mexikos Indigene abhängig.