: Kongo: Über 15 Tote bei Unruhen
BERLIN taz ■ Die Niederschlagung regierungsfeindlicher Demonstrationen in der Demokratischen Republik Kongo und andere Gewaltakte am Donnerstag haben vermutlich mehr als 15 Tote gefordert. Kongos größte Oppositionspartei UDPS (Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt), die die Bevölkerung zu friedlichen Massenprotesten gegen die Regierung von Präsident Joseph Kabila aufgerufen hatte, sprach von 17 Todesopfern: Sechs in der Hauptstadt Kinshasa und die anderen in den zentralkongolesischen Städten Mbuji-Mayi, Tshikapa und Mwene Ditu. Es habe außerdem hunderte Festnahmen gegeben. Die Menschenrechtsorganisation VSV (Voix des Sans-Voix) meldete neun Tote. Nicht mitgezählt sind dabei sechs Menschen, die im ostkongolesischen Goma bei Kämpfen zwischen der Polizei und der Leibgarde eines Politikers starben. Gestern gingen in Kinshasa vereinzelte Auseinandersetzungen weiter. In der Nacht zu gestern hatten Demonstranten vergeblich versucht, in Richtung des Parlamentsgebäudes zu marschieren. Sie erbeuteten dabei kurzzeitig einen UN-Panzer. In Brüssel und London demonstrierten jeweils rund 1.000 Exilkongolesen. D.J.