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Wenn das Wasser über die Ufer tritt

Bremen Stadtwerder

ist eine Halbinsel zwischen der Weser und ihrem Seitenarm, der kleinen Weser mit 1435 Einwohnern

Die Ruderer strahlen. Irgendwie haben sie es geschafft, den Achter aus dem Wasser zu hieven, obwohl der Steg fast einen Meter unter dessen Oberfläche liegt. Selbst in Bremen, 70 Kilometer von der Küste entfernt, an einem tidenregulierten Nebenarm der Weser, steht am Sonntagmittag das Wasser so hoch wie selten. In der Nacht zuvor hatte ein Orkan Sturmfluten an die Nordseeküste gedrückt, Elbe und Weser traten über die Ufer, 2 bis 2,50 Meter höher als das mittlere Hochwasser. Auf dem Bremer Stadtwerder bleibe auch ich wie viele andere stehen und fotografiere die überfluteten Flächen.

Das gesamte Gelände des Schwimmvereins Bremen von 1910 an der Weser liegt unter Wasser. Von Schaukel und Klettergerüst ragen wenig mehr als die Giebel aus dem Wasser, das auch einen Weg gefunden hat, das Volleyballfeld hinter dem Vereinsheim zu fluten.

In meine Faszination schleicht sich ein Grauen. So wie in den Hitzesommern der letzten Jahre, wenn ich mich kaum über die Wärme freuen konnte, weil sie den Klimawandel so spürbar machte. Und jetzt sehe ich die Ruderer und denke an Ahrweiler und Tuvalu. Hier ist es noch ein Spiel, das Hochwasser. Noch glauben wir, wir schafften es immer ins Trockne. Eiken Bruhn

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