: UNTERM STRICH
Das Goethe-Institut hat bestürzt auf die Verhaftung des kasachischen Theaterregiseurs Bolat Atabajew reagiert. Atabajew ist Mitbegründer des Deutschen Theaters in Almaty und wird in diesem Jahr für sein Lebenswerk mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Die Auswahlkommission möchte damit seine unkonventionelle Bühnenarbeit und seinen Mut, Neues zu schaffen, würdigen. Seit dem 15. Juni sitzt Bolat Atabajew in Untersuchungshaft. Dem Regisseur werde die Teilnahme an einem Ölarbeiterstreik vorgeworfen, bei dem es im Dezember 2011 zu Unruhen kam und mehr als zehn Menschen ums Leben gekommen sind. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, setzt sich dafür ein, dass Atabajew Ende August die Goethe-Medaille persönlich in Weimar entgegennehmen kann.
Der österreichische Komponist Friedrich Cerha wird dieses Jahr mit dem Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet. Der Komponist erlangte internationale Bekanntheit durch die Oper „Baal“ und seinen „Spiegel“-Zyklus, der als Meilenstein der Musikgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg gilt. Das Kuratorium der Ernst von Siemens Musikstiftung möchte vor allem Cerhas Verdienste für die avancierte zeitgenössische Musik in modernefeindlichen Zeiten in Wien würdigen. Zudem werden drei Komponistenförderpreise an den Briten Luke Bedford, Zeynep Gedizlioglu aus der Türkei und Ulrich Alexander Kreppein aus Deutschland vergeben. Das Fördervolumen der Stiftung beträgt in diesem Jahr 2,7 Millionen Euro. Die Verleihung findet am 22. Juni im Münchner Cuvilliés-Theater statt.
US-Regisseur Spike Lee bringt ein Stück über den früheren Boxchampion Mike Tyson an den Broadway. Die Einmannshow „Mike Tyson: Undisputed Truth“ wird am New Yorker Longacre Theater aufgeführt. In dem Stück, das unter anderem von Tysons Frau Kiki geschrieben wurde, geht es um persönliche und berufliche Krisen des Sportlers, sowie seinen Gefängnisaufenthalt.
In den wirtschaftlich geschwächten Eurozonen-Ländern ist ein verstärkter Rückgang an Kinobesuchen zu verzeichnen. Wie das Branchenblatt Variety meldet, sind die Einnahmen der Kinokassen in Italien, Spanien, Portugal und Irland in den vergangenen zwei Jahren um 7 bis 12 Prozent stetig gesunken. In Deutschland und Frankreich hingegen zeige sich der Markt stabil.