: Wenn es mitten in der Idylle noch ein Hotel sein soll
Groß Schwansee
1.793 Einwohner.
Der Ortsteil der Gemeinde Kalkhorst im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern ist so klein, dass sich die Einwohnerzahl auf die ganze Gemeinde bezieht.
Es gibt an der Ostseeküste auf Mecklenburger Gebiet eine stille, ja fast verwunschen wirkenden Ecke Land – „Klützer Winkel“ genannt“ (nach dem Städtchen Klütz). Überall weite flache Landschaft, windgebürstete Bäume und intakte Natur, kleine Dörfer und eben die Ostsee quasi vor der Haustür.
Auch in Groß Schwansee ist das so, einem Ortsteil der Gemeinde Kalkhorst. Dort gibt es ein Schlossgut, das seit 2004 als Hotel- und Tagungsanlage dient, dazu ein neues Hotel mit viel Glas, dazu einen kleinen Park und einen Teich mit Wasserfontäne. Und schön: Eine Lindenallee führt ein paar hundert Meter lang vom Hotel direkt bis zum Strand. Man könnte sagen: ideale Urlaubsbedingungen, Idylle pur.
Doch nun soll dieses kleine Paradies ein weiterer Hotelneubau stören. Und es wird laut Ostseezeitung schon gebaut. Die zitiert den Bauherren, „einen früheren Möbelhändler“ aus Nordrhein-Westfalen, der hier an der seinen „Lebenstraum“ verwirklichen will. Weil: Seine Oma hatte auch einst ein kleines Hotel. Doch der Enkel denkt größer. Ein Naturhotel soll es werden, das hohen ökologischen Standards entspricht. Von Protest gegen das Bauvorhaben darum keine Spur. Im Frühjahr 2023 soll eröffnet werden. Andreas Hergeth
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen