sieben sachen
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Ein Schiff bringt Botschaften von verschwundenen Landschaften Foto: Hendrik Scheel

Ein Schiff wird kommen

Am Ende des fossilen Zeitalters will das Landschaftstheater „Stadtflussland“ von und mit u. a. Bernadette La Hengst und dem Chor der Statistik die Beziehungen zwischen den energiefressenden Städten und den „ausgebeuteten“ Landschaften überdenken. Mit Performances an drei Stationen auf der innerstädtischen Spree – der Verbindung zwischen Berlin und dem Lausitzer Kohlerevier. Aufführungsdauer jeweils ca. 30 Minuten.

Stadtflussland Berlin: 5.–7. 11., 16–21 Uhr, Anlegestellen unter: www.recherchepraxis.de

Ketan Bhatti und Cymin Samawatie gründeten 2013 das Trickster Orchestra Foto: Silke Weinsheimer

(Selbst-)Verortung im Jazz

Das Jazzfest Berlin folgt der improvisierten Musik in diesem Jahr nach Kairo, São Paulo und Johannesburg und findet teilweise hybrid statt. Live im Silent Green stellt heute das Trickster Orchestra sein audiovisuelles Projekt „Mimesis“ vor. Es erforscht, wie der Mensch die Natur nachahmt.

Silent Green, Gerichtstr. 35, 5. 11., 20 Uhr, Programm: www.berlinerfestspiele.de

Arschtritt beim Erstellen eines Selfies Foto: Facebook

Der Elefant im Wohnzimmer

Elefantenpfleger, Tourist*innen, Zirkusleute, For­sche­r*in­nen und Zoo­be­su­che­r*in­nen bespielen alltäglich die sozialen Medien mit Fotos und Amateurvideos von Elefanten. Dort sind sie im Gegensatz zum Kino äußerst präsent. taz-Autor Helmut Höge, der selbst einmal einen Elefanten in einem Eisenbahnwaggon in einen Zoo überführt hat, präsentiert in einem lichtbildgestützten Vortrag kurioses Wissen und jede Menge Geschichten um das menschliche Verhältnis zum Elefanten.

Humboldt Forum, Saal 2, 10. 11.,19 Uhr, Tickets 5/2,50 €

Kehrt mit „Metropol“ zurück zur Geschichte seiner Familie: Eugen Ruge Foto: Asja Caspari

In Zeiten des Verrats

Als Stalin 1936/37 die Partei säubern ließ, saß Eugen Ruges Großmutter Charlotte mit ihrem Mann im Moskauer Hotel Metropol fest, da die UdSSR sie des Verrats verdächtigte. Ruges Roman „Metropol“ erzählt von einer Zeit, als der Kommunismus den letzten Rest humanistischer Ansprüche verlor und die nackte Angst regierte. Die Berliner Literarische Aktion hat den Autor und diplomierten Mathematiker, der seine schriftstellerische Laufbahn mit Theaterstücken und Hörspielen begann und mit „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ große Bekanntheit erlangte, in den Literatursalon am Weißen See eingeladen.

BuK Peter Edel, Berliner Allee 125, 11. 11., 19.30 Uhr, 3G, Tickets 5/3 €, peteredel.de

Abgründe und Höhenflüge: Inside Platte Foto: Foto:Grete Ohlendorf/Julia Hartmeyer/Nele Milk

Inside Platte

Um dem steigenden Wohnungsbedarf zu begegnen, ist der Erhalt bestehender Gebäude die beste Wahl. Stu­den­t*in­nen der UdK haben deshalb Plattenbausiedlungen in Berlin-Hellersdorf als Gegenstand analytischer Untersuchungen und Drehort für Filmgeschichten ausgewählt. Die Ergebnisse sind nun im Kunstraum Potsdamer Straße ausgestellt.

Potsdamer Str. 65, 5.–14. 11., 15–20 Uhr

Selbstporträt: der Künstler Mawil in seinem Homeoffice Foto: Mawil

Reproduct und der Mawil

Der Berliner Comicverlag Reprodukt feiert in diesem Jahr sein 30-jährigen Jubiläum. Und auch der Berliner Comic-Künstler Markus „Mawil“ Witzelkann ließ seinen ersten fotokopierten Mawil-Comic 1991 in seiner Kirchengemeinde kursieren. Zuletzt gewann er den renommierten Wilhelm-Busch-Preis. Die Galerie neurotitan lädt zum Doppeljubiläum mit einer Ausstellung und Lesungen.

Rosenthaler Str. 39, 6.–28. 11., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Vernissage: 6. 11. 16 Uhr

Lars Penning
film
: Ein Sprung mit ernsten Folgen

Noch bis zum 7. November findet die 11. Ausgabe des Festivals „Litauisches Kino Goes Berlin“ statt, die sich einmal mehr dem aktuellen Kino aus Litauen und den baltischen Nachbarstaaten widmet. Heute Abend erzählt die Dokumentation „Šuolis“ („The Jump“) von Giedre Zickyte, wie ein litauischer Matrose mit seiner Flucht im Jahr 1970 eine Krise im Kalten Krieg auslöste.

5. 11., Acud Kino, 19.30 Uhr

Vor dem Vergessen bewahren: Archiv der Flucht Foto: HKW

Heimat und Exil

Welche Formen des Erinnerns braucht eine Einwanderungsgesellschaft? Das Archiv der Flucht versammelt 41 dokumentarische Filminterviews mit Menschen, die in den letzten 70 Jahren in die Bundesrepublik oder die DDR eingewandert sind, und ist als Installation im Haus der Kulturen der Welt ausgestellt. Kuratiert von Carolin Emcke und Manuela Bojadžijev.

HKW, John-Foster-Dulles-Allee 10, bis 3. 1., Mi.–Mo. 12–20 Uhr