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Archiv-Artikel

Grüne und CDU streiten über Niedersachsens Schützen

TRADITION Grüne Jugend fordert, Schützenvereine auf ihre Gesinnung zu prüfen. CDU-Fraktion empört

Die Schützenvereine sind zum Zankapfel zwischen Grünen und CDU in Niedersachsen geworden. Die Grüne Jugend erklärte am Mittwoch, Schützenvereine trügen eine besondere Verantwortung, der sie allerdings nicht immer gerecht würden. „Formen von Sexismus, Rassismus und Militarismusverherrlichung sind keine Seltenheit.“ Das rief den Zorn der CDU-Fraktion im Landtag hervor.

Die Grüne Jugend offenbare ein „verkrampftes Verhältnis zum eigenen Land und dessen Traditionen“, konterte der Parlamentarische Geschäftsführer Jens Nacke. Wer Schützenvereinen Rassismus unterstelle, diskriminiere einen großen Teil der Gesellschaft. Die Schützenvereine seien fester Bestandteil des bürgerschaftlichen Engagements. Sie vermittelten Jugendlichen Werte wie Fairness und soziales Engagement und böten Migranten eine Möglichkeit zur Integration. Der CDU-Politiker appellierte an die Grünen im Landtag, sich von den Aussagen ihrer Nachwuchsorganisation zu distanzieren.

Der Sprecher von Niedersachsens Grüner Jugend, Simon Oehlers, hatte zuvor mehr Kontrolle für die Schützenvereine gefordert. „Staatliche Sportförderung darf nur noch an Vereine fließen, die antirassistische Strategien entwickeln und umsetzen sowie Sexismus und Paramilitarismus aktiv bekämpfen“, erklärte Oehlers vor dem Schützenausmarsch in Hannover, mit dem die Schützenfestsaison am Sonntag beginnt. Zudem verlangte die Grüne Jugend eine Reform des Waffengesetzes. Die Schützenvereine müssen dazu verpflichtet werden, Sportwaffen in zentralen Waffenlagern aufzubewahren, um ihren Missbrauch zu erschweren.  (epd)