Wochenübersicht: Konzert: Sandra Löhr hört auf den Sound der Stadt
Puh, um die Love-Parade sind wir ja in diesem Jahr gottseidank herumgekommen. Ansonsten würden ja spätestens heute wieder kreischende und mit Trillerpfeifen bewaffnete 14jährige aus Wattenscheid, Halle oder Mannheim den öffentlichen Nahverkehr verstopfen. Sie würden mit Alcopops in den Händen und rosa Perücken auf den Kopf für „gute“ Stimmung sorgen, den Tiergarten vollpinkeln und am Sonntag dann glücklich darüber, dass sie in der Hauptstadt so richtig einen drauf gemacht haben, in ihre Dörfer und Gemeinden zurückfahren und uns erschöpfte Hauptstädter zurücklassen, die wir ja einst gekommen sind, um gerade diesen Spezies aus den Weg zu gehen. Aber all das hatten wir ja auch schließlich schon ein bisschen am letzten Wochenende mit dem Live 8-Konzert des wohl berühmtesten Gutmenschen in der Popwelt, Sir Bob Geldof und die gefühlte Belästigung hielt sich ja freundlicherweise in Grenzen. An diesem Wochenende steigt dafür die gesegnete und gebenedeite Shitparade in der Maria. Mit dabei so großartige Musiker wie T.Raumschmiere und Band und Le petit Orb.Frei nach dem Kennedy-Motto „The Best and the Brightest“ geht es heute abend weiter im musikalischen Kaleidoskop mit Marc Mac und Jazzanova. Marc Mac ist zusammen mit Dego McFarlane „4 hero“, die so manchen ein Begriff sein dürfte. Seit 1988 gibt es die beiden und Mitte der neunziger Jahre produzieren sie mit „Parallel Universe“ ein Album gegen jede Mode: Breakbeats mit ruhigen, melodischen Streicherklängen und jazzigen Eskapaden, das für einiges Raunen in der Musikszene sorgte. „Wegweisend“ hieß es sogar bei der Kritik. Der Musikstil des heutigen Abends in Kurzform: Jazz, Funk und Hip-Hop obendrauf. Ebenfalls nicht verpassen sollte man eine andere Dame aus London: M.I.A. spielt im am Samstag im 2Be-Club!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen