Flughafen vor Gericht

SCHÖNEFELD Anwohner kritisieren Flugrouten

Der Hauptstadtflughafen wird am heutigen Dienstag und morgigen Mittwoch wieder ein Fall für das Bundesverwaltungsgericht. Anwohner und Anrainer-Gemeinden wollen den Planfeststellungsbeschluss für das Milliardenprojekt kippen. Sie werfen dem Land Brandenburg und dem staatlichen Flughafenbetreiber vor, bei den Flugrouten getäuscht zu haben, um das Projekt nicht zu gefährden. Betroffene seien so um ihr Recht gebracht worden, zu klagen.

Nach den im Januar dieses Jahres festgelegten Routen überqueren die Maschinen auf vielen Strecken andere Gemeinden als jahrelang angenommen. Nach zwei abgesagten Eröffnungsterminen soll der Flughafen nun am 17. März 2013 in Betrieb gehen.

Ob die Richter dem Vorzeigeprojekt der Landesregierungen Berlins und Brandenburgs einen weiteren Schlag versetzen werden, ist offen. Dass es seine Genehmigung für den Planfeststellungsbeschluss komplett widerruft, gilt als unwahrscheinlich. Anwohner hoffen jedoch auf Kapazitätseinschränkungen. Ein Urteil will der Vorsitzende Rüdiger Rubel nach Gerichtsangaben noch im Juli verkünden.

Betreiber optimistisch

Die Betreiber erwarten nach eigenen Angaben keine böse Überraschung. „Wir halten sämtliche Rechtsfragen zum Planfeststellungsbeschluss für geklärt“, sagte Sprecher Ralf Kunkel. Er wies den Täuschungsvorwurf zurück. „Es gab und gibt keine Flugroutenverschwörung.“ (dpa)