: Sexiest Gewerkschafter
Stalin Weselsky statt Schlaftablette Weinzierl
Wer nur Grütze im Angebot hat, der macht als Firma gern eine Umfrage. Das ist werbewirksam, vor allem sobald es um „Erotik“ geht, dieses pastorale Schwiemelwort, wenn eigentlich das gute, alte „Ficken“ gemeint ist. So hält es auch die „Erotik-Community“ JoyClub, deren dümmlichen Namen man eigentlich zur Strafe verschweigen sollte. Es reicht schon, dass JoyClub zum Start der Bundesliga-Saison von seinen Mitgliedern den „erotischsten Bundesliga-Trainer“ hat wählen lassen. Und da hatte für 38,9 Prozent der 10.000 Befragten den meisten „Sex-Appeal“ – und allein für das verbumfeite Wort, sollte man die Betreiber des Freudenladens knebeln – Markus Weinzierl. Ausgerechnet die Augsburger Schlaftablette. Würden die Berufserotiker wirklich aufregenden Sex wollen, dann müssten sie eine Umfrage nach dem most sexiest gewerkschafter alive starten. Und da kann nur einer gewinnen: Stalin Weselsky. Wenn sein starker Arm es will, hält gleich jedes Mädchen still. Dieser Pornobalken von Rotzbremse! Diese verbogenen sächsischen Sprechwerkzeuge! Diese rußigen Lokführerhände! Das ist Joy! Das ist Erotik! Das ist Stalinsex! Streiken, bis die Lok pfeift!
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