das wetter:
Hexennasen
Es war einmal ein altes Schloss mitten in einem großen dicken Wald, darinnen wohnte eine knorrige Frau namens Heidi Hexe. Sie verwandelte nachts gern Katzen und Hunde in Nasen, um an und mit ihnen schnuppern zu können. Eines Tages liefen Riechrinne und Riechrinde durch den Wald. Das junge Paar war arg verkrustet. Da kam Frau Hexe und spülte beide kräftig mit Ingwersaft durch. Riechrinne und Riechrinde fielen sofort in einen unruhigen Schlaf und träumten von einer blutroten Blume mit einer Perle in der Mitte. Weil ihnen aber schon im Traum bewusst wurde, dass diese verdammte Geschichte viel zu symbolüberladen war, wachten sie auf, hielten ihre Nasen in den Wind, sogen die Düfte des Lebens ein und fielen sich und Heidi Hexe um den Hals. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie als therapeutische Wohngemeinschaft zu dritt im Schloss.
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