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Verschwendung bei Entwicklungshilfe

REFORMSTAU Wegen überflüssiger Bürokratie und doppelt besetzter Stellen versickert viel Geld. Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) wollte das ändern. Doch ihr ehrgeiziger Plan ist gescheitert

BERLIN taz | Ein Teil der deutschen Entwicklungshilfe versickert in überflüssigen bürokratischen Strukturen. Grund: Die zuständige Ministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) hat ihr wichtigstes Reformvorhaben nicht umgesetzt. Sie wollte die großen staatlichen Entwicklungshilfeorganisationen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit und die Entwicklungsbank der Kreditanstalt für Wiederaufbau zusammenführen. „Bei der Reform tut sich nichts mehr“, gab Staatssekretär Erich Stather jedoch nun gegenüber der taz zu. Mehr als 30 Organisationen sind in der staatlichen Entwicklungshilfe tätig. Die in Deutschland übliche Teilung in finanzielle und technische Zusammenarbeit ist weltweit einmalig. Selbst die Organisation der Industrieländer (OECD) hat die Bundesregierung bereits aufgefordert, endlich Ordnung in das Wirrwarr an parallel arbeitenden Organisationen zu bringen. Vier Jahre hat man nach Lösungen gesucht und keine gefunden. Die Ministerin wollte sich nicht mit mächtigen Lobbygruppen anlegen.

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