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Archiv-Artikel

DIE GESELLSCHAFTSKRITIK Zum Wohle (Deutschlands)!

Was sagt uns das? Familienministerin Kristina Schröder will eine Sperrstunde für unter 16-Jährige. Sie sollte besser mit schlechtem Beispiel vorangehen

Von DENK

In etwa zwölf Jahren kommt Kristina Schröders Tochter Lotte Marie (1) in die Pubertät, und damit sie von der Kindheit ebenso nahtlos und unbeschadet in die Frühvergreisung übergehen kann wie ihre Mutter, hat sich die Bundesfamilienministerin (Alter biologisch: 34; Alter mental: 94) was überlegt: Für Jugendliche unter 16 Jahren sollen öffentliche Veranstaltungen mit Alkoholausschank nach 20 Uhr tabu sein – außer wenn Mutti und/oder Vati dabei sind.

Sollte Schröder in zwölf Jahren noch Familienministerin sein und ihre harte Linie durchziehen, dürfen unter 16-Jährige bis dahin wahrscheinlich gar nicht mehr allein auf die Straße, damit die Alkoholiker vorm Supermarkt sie nicht auf dumme Gedanken bringen. Und alle an Alkohol erinnernden Wörter stehen auf dem Index: Es darf nie wieder probiert und erst recht nicht geweint werden. Mumm in den Knochen ist auch out.

Dabei könnte alles so einfach sein mit der Alkoholprävention: Schröder müsste sich nur einmal öffentlich die Kante geben, vielleicht bei „Markus Lanz“ – und schon wäre das Image des Komasaufens irreparabel ruiniert. Im Volksmund hieße kotzen fortan „abschrödern“ – und wer will das schon?! Cool ist anders. Kommen Sie, geben Sie sich einen Ruck, Frau Schröder! Zum Wohle (Deutschlands)! DENK