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Rotkäppchen als Quelle

Sachsen-Anhalt gründet Institut für Nichts

Was ist bloß mit Sachsen-Anhalt los? Schon öfter haben wir vorgeschlagen, dass die Bundesregierung dieses vollkommen entbehrliche Bundesland gegen das schöne Mallorca tauschen soll. Jetzt aber hat Sachsen-Anhalt sogar eine eigene Detektei für Vergangenheitsspurensuche: „Sachsen-Anhalt gründet Institut für Landesgeschichte“, meldete epd gestern. Ja, was wollen sie denn da finden? In dieser dunkeldeutschen Geschichtswüste? Einen wertvollen Schatz? Das ist wohl kaum möglich, besteht doch Sachsen-Anhalt zu 98 Prozent aus Moor und Sumpf, die restlichen zwei Prozent sind Lehmhütten, die von den wenigen tumben Ureinwohnern des pampigen Landstrichs behaust werden. Mutige Forschungsreisende, die sich in diese Ödnis vorgewagt haben, berichten, dass die Hauptnahrungsquelle der Insassen ein Sprudelwasser namens Rotkäppchen sein soll. 500.000 Goldeuro darf das neue Institut jedes Jahr verpulvern – mit spannenden historischen Fragen wie: Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Und warum? Dass Sachsen-Anhalt keine Geschichte hat und nie eine hatte, soll dabei Nebensache sein. Die „Jahrestagung“ genannten Gelage des Instituts für Landesgeschichte, bei denen reichlich Rotkäppchen fließen soll, finden übrigens auf Mallorca statt. Wo sonst?

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