Übergehung gestartet

Bausenator Freytag startet Vorarbeiten für Umfahrung Finkenwerders. Grundstückseigentümer klagen

Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (CDU) hat die Vorarbeiten für die Ortsumgehung Finkenwerder eröffnet. Trotz laufender Gerichtsverfahren gibt der Senat schon einmal 1,3 Millionen Euro dafür aus, dass mit dem eigentlichen Bau schneller begonnen werden kann, sofern es ihm gelingt, die nötigen Grundstücke zu enteignen.

Das Geld fließt in eine 900 Meter lange Baustraße, die kurz hinter dem Aluminiumwerk nach Westen abzweigt und auf halber Strecke auf einem Damm die Alte Süderelbe überquert. Die Baustraße soll im November fertig sein und später wieder abgebaut werden.

Die Umfahrungsstraße südlich des Francoper Schlickhügels und der Alten Süderelbe soll Finkenwerder von 8.500 Durchfahrten täglich entlasten. Die LKW, die das Airbus-Werk beliefern, sollen sich und die Anwohner nicht mehr mit einer Tour durchs Dorf quälen. Dafür werden sie die Bewohner Francops ärgern, durch deren Obstgärten sie rollen werden.

Die Grundstückseigentümer haben den Anwalt Michael Günther dazu veranlasst, dagegen vorzugehen. Im Dezember focht Günther den Planfeststellungsbeschluss für eine wasserwirtschaftliche Neuordnung der Alten Süderelbe an. Dieser soll es dem Senat erlauben, den Hakengraben so zu verlegen, dass die Ortsumgehung gebaut werden kann. Der Anwalt hat dagegen einen Eilantrag gestellt.

Außerdem hat er beim Oberverwaltungsgericht einen Normenkontrollantrag gegen den Bebauungsplan für das zentrale Stück der Umgehung gestellt. Der Senat habe die Trasse nicht richtig gegen Alternativen abgewogen, argumentiert Günther. Die gewählte Trasse sei stets schlechter bewertet worden als andere Vorschläge – ganz gleich welches Kriterium geprüft worden sei. Die Eigentümer erwägen, auch gegen die Baustraße zu klagen. Gernot Knödler