das wichtigste
: Neue Linke formiert sich

WASG stimmt mit großer Mehrheit für Bündnis mit der PDS. Die beschließt am Sonntag ihren neuen Namen

BERLIN dpa/taz ■ Das geplante Linksbündnis aus PDS und WASG stellt an diesem Wochenende die Weichen für den gemeinsamen Auftritt bei einer Bundestagswahl im September. Als Zugeständnis an die Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG) will sich die PDS bei einem Sonderparteitag am Sonntag in „Die Linkspartei“ („Die Linke“) umbenennen. Die WASG hat ihren Teil dazu bereits am Freitag getan. In einer Urabstimmung sprachen sich 81,78 Prozent der Mitglieder für ein gemeinsames Antreten aus, wie WASG-Vorstandsmitglied Klaus Ernst mitteilte. Frank Wiese, der Landesvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern, sagte, das sei eine ganz pragmatische Entscheidung gewesen. „Die Geschichte ist nicht mehr aufzuhalten.“ Die WASG, die von enttäuschten Sozialdemokraten und Gewerkschaftern gegründet wurde, verzichtet damit auf eine eigene Teilnahme an der Wahl. WASG-Spitzenkandidat Oskar Lafontaine sagte, die anderen Parteien hätten ihre Programme wegen des Linksbündnisses schon umgeschrieben. Wenn es erst im Bundestag sei, müssten die etablierten Parteien nicht nur anders reden, sondern auch anders handeln.

Das Linksbündnis hat sich bei der Infratest-dimap-Sonntagsfrage des ARD-Deutschlandtrends wie in der Vorwoche als drittstärkste Partei bei 11 Prozent der Stimmen eingependelt. Der Parteienforscher Oskar Niedermayer bezweifelte jedoch, dass diese Zustimmung bis zur Wahl halte. Die Werte, wonach das Bündnis in den neuen Bundesländern mit 31 Prozent derzeit noch vor der CDU liegt, „werden mit Sicherheit bis zur Wahl runtergehen“, sagte Niedermayer.

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