: DAS GIBT ZU DENKEN
Renate Künast, 53, ist schuld daran, dass Barbara Rütting, Grünen-Abgeordnete und Alterspräsidentin im Bayerischen Landtag, „entsetzt und fassungslos“ aus der Partei ausgetreten ist. Den Schritt verkündete die 81-Jährige am Dienstagabend in der ARD-Talkshow „Menschen bei Maischberger“. Grund für Rüttings Empörung ist ein Fisch, den ihre Parteifreundin Künast höchstpersönlich ins Nirvana beförderte. Für die ARD-Sendung „Abgeordnet – der Politiker-Praxistest“ hat die Grünen-Fraktionschefin, Exlandwirtschaftsministerin und Spitzenkandidatin Künast einen Tag auf einem Hof in Peiting im bayerischen Alpenvorland gearbeitet. Bei einer Bauernfamilie half sie beim Ausmisten und Reinigen der Stallungen und hat auch Fische gefangen, die sie töten und ausnehmen sollte. In der Sendung sagte sie: „Da ich Fisch esse und auch Fleisch, ist für mich eines wichtig: dass es eine artgerechte Haltung gibt.“ Das Töten solle man „sehr ordentlich, professionell und schnell“ machen. Aber genau das machte sie nicht, sie schlug dreimal mit einem Holzknüppel auf den Kopf des wehrlosen Saiblings ein. Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbund, erklärte zur Tötungsweise gegenüber der taz: „Mit nur einem gezielten Schlag auf den Kopf betäubt man einen Fisch. Danach sollte man ihn so schnell wie möglich ausnehmen, noch bevor die Betäubung endet.“ Zu dem Parteiaustritt sagte Künast: „Ich bedauere den Austritt von Barbara Rütting sehr. Wir haben gemeinsam immer für den Tierschutz gekämpft. Gegen Käfighaltung von Legehennen, tierquälerische Massentierhaltung und Tiertransporte quer durch Europa. Auch in Zukunft gibt es viel zu tun. Wir Grüne werden uns weiterhin mit allem Nachdruck für den Tierschutz engagieren“. AKT