: Brandy jetzt unverdünnt
Das Durstzentrum der Kirche liegt in Göttingen
Eine für die Menschen in Südniedersachsen, wenn nicht für die gesamte Christenheit wegweisende Entscheidung wurde am Sonntag im Kirchensprengel Hildesheim-Göttingen gefällt, wie wir gestern dem Göttinger Tageblatt entnahmen. Unter der Schlagzeile „Entpflichtung nach mehr als elf Jahren“ berichtete das niedersächsische Spitzenblatt von einer nicht nur für trinkfeste Gottesmänner wichtigen Veränderung: „Mehr als elf Jahre war Friedrich Selter Superintendent im Kirchenkreis Göttingen. Jetzt hat Regionalbischof Hans-Christian Brandy ihn in der Göttinger Nikolaikirche von seinen Aufgaben entpflichtet.“ Endlich! Brandy ohne Selter! Eine weise Entscheidung. Einen Brandy sollte man nie on the rocks oder gar mit schnödem Wasser verdünnt zu sich nehmen. Pur, immer nur pur – das ist die reine Lehre. Was auch Bischof Brandy spät, aber nicht zu spät nun erkannt hat. Nicht von ungefähr lautet sein Amtsmotto: „Mit Herz, Hand und langem Atem.“ Ein Atem, der als protestantische Kirchenfahne weithin wahrnehmbar über Göttingen, dem Durstzentrum der Kirche, weht. Denn irgendjemand muss den diabolischen Durst ja bekämpfen, dies teuflische Gefühl, das jedem guten Gottesmann den letzten Spaß verdirbt. Zum Wohl, wackerer Bischof Brandy!
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