: Kein Master in Islamismus
SALAFISTEN Islamschule in Braunschweig darf wegen radikalislamischer Tendenzen kein Fernstudium anbieten. Niedersachsens CDU-Innenminister Uwe Schünemann und der Verfassungsschutz freuen sich
Wegen radikalislamischer Tendenzen darf die Islamschule Braunschweig ab sofort kein Fernstudium mehr anbieten. Die zuständige Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Köln habe einen entsprechenden Antrag der Schule verweigert. „Wegen der salafistischen Ausrichtung ist die Zulassung zu versagen, weil diese Inhalte gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung verstoßen“, sagte ZFU-Leiter Heiner Simons am Mittwoch.
„Sollte dieser Bescheid rechtskräftig werden, wäre das aus Sicht des Verfassungsschutzes zu begrüßen“, erklärte eine Sprecherin der Behörde in Hannover. Über die Islamschule Braunschweig seien vor allem junge Muslime an die islamistische Ideologie herangeführt und radikalisiert worden.
„Seit Jahren haben wir den Online-Studiengang beobachtet“, sagte der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU). „Wir sind froh, dass nun durch die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht festgestellt wurde, dass dieser eingestellt werden muss.“
Schünemann begrüßte, dass bereits jetzt keine Anmeldung mehr auf der Website der Schule möglich sei. „Wir werden aber genau beobachten, ob dies auch in der Zukunft so bleibt. Entscheidend ist, dass die salafistischen Ideologien nicht weiter verbreitet werden“, sagte Schünemann.
Nach Angaben der Verfassungsschutzsprecherin in Hannover gilt Schulleiter Muhamed Ciftci alias „Abu Anas“ als Vertreter des Islamismus. In seinen Predigten schüre er immer wieder Hass auf Christen und Juden, außerdem rechtfertige er Gewalt gegen Frauen in der Ehe.
Bis zu 300 Muslime aus dem gesamten Bundesgebiet waren zuletzt als Studenten bei Ciftci eingeschrieben. Der Salafismus hat nach neuesten Erkenntnissen des Verfassungsschutzes bundesweit rund 3.800 Anhänger. (dpa)