Kinderschützer fordern Geld

JUGENDHILFE Der Kinderschutzbund warnt davor, die Ausgaben für Jugendarbeit weiter zu kürzen

Mehr Geld für die Jugendhilfe der Bezirke fordert der Berliner Kinderschutzbund. „Die Jugendämter arbeiten schon jetzt am Limit“, sagte am Donnerstag Geschäftsführerin Sabine Walther der taz. Die „Kürzungsorgien“ müssten ein Ende haben, appellierte sie ans Abgeordnetenhaus, das momentan den Haushalt für 2010/2011 diskutiert.

In den vergangenen fünf Wochen hat die Polizei bereits zehnmal Kinder aus Familien geholt, in denen sie vernachlässigt oder misshandelt wurden. Walther fürchtet, dass bei weiteren Kürzungen die Zahl der Fälle steigen könnte. Dabei seien die Sachbearbeiter des Jugendamts bereits jetzt schon teilweise gleichzeitig für 100 Kinder und mehr zuständig. Auch werde beispielsweise das vom Senat gesetzte Ziel, jede Familie bei der Erstgeburt zu besuchen, nicht erreicht. In Mitte, wo darauf viel Wert gelegt werde, bekämen nur zirka 70 Prozent der Familien Besuch vom Amt, in anderen Bezirken nicht einmal jede zweite.

Walther mahnte ein generelles Umsteuern in der Jugendhilfe an: Prävention sei immer günstiger als teure Maßnahmen wie eine Heimunterbringung. BAB