: Was die Massen zahlen
Am stärksten trifft es Arme und den Mittelstand – durch Kürzungen und höhere Mehrwertsteuer
Die Reichen werden zwar zur Kasse gebeten, doch die Hauptlast tragen die Arbeitnehmer.
In Italien stieg die Mehrwertsteuer von 20 auf 21 Prozent, was etwa 5 Milliarden Euro zusätzlich bringt. Im Oktober 2012 könnte sie auf 23 Prozent angehoben werden. Allerdings versucht die Regierung Monti, dies durch Ausgabenkürzungen zu vermeiden. Insgesamt will die Regierung 200 Milliarden Euro durch Einsparungen und Steuererhöhungen in den Jahren 2012 bis 2014 erwirtschaften.
In Spanien stieg die Mehrwertsteuer von 18 auf 21 Prozent. Dies soll bis 2014 etwa 22,1 Milliarden Euro bringen. Gleichzeitig wird stark gekürzt. In diesem Jahr sollen 27 Milliarden Euro gespart werden, die Regionen sollen weitere 18 Milliarden im Gesundheitswesen und bei den Bildungsausgaben kürzen. Zusätzliche 65 Milliarden Euro sollen in den nächsten zwei Jahren gespart werden. Alle sind betroffen: Beamte, Rentner, Arbeitslose, Eltern, Kranke, Pflegefälle.
In Griechenland wurden die Löhne um durchschnittlich 20 Prozent gekürzt. Die Mehrwertsteuer stieg auf 23 Prozent, selbst für Grundnahrungsmittel. Davon erhoffte sich der Staat eine Milliarde Euro im Jahr. Doch diese Erwartungen haben sich nicht erfüllt, stattdessen sanken die Erträge aus der Mehrwertsteuer, weil die Wirtschaft einbrach.
Nur Frankreich konnte es sich bisher leisten, die normale Bevölkerung zu verschonen. Vorerst wird die Mehrwertsteuer nicht erhöht. Dafür wurde eine Steuererleichterung für Überstunden gestrichen, die Sarkozy eingeführt hatte.