: Jahresrückblick von Katrin Bettina Müller
Katrin Bettina Müller ist Redakteurin der Berlin-Kultur
Kirill Serebrennikov. Der Regisseur durfte zwar immer noch nicht aus Russland raus, zeigte im März aber die schönste Inszenierung der Spielzeit über die Liebe: „Decamerone“ im Deutschen Theater.
Die Heimatlosen, die ohne Dach über dem Kopf auf der Straße und in Eingängen schlafen, unter Brücken wohnen, Pfandflaschen sammeln, Obdachlosenzeitungen verkaufen, in die Büsche kacken – und mehr geworden sind.
Der Mai: Kastanien und Flieder, Rhododendron und Akazien blühten, als gelte es, den Menschen zu trösten. Die Abende waren hell und lang, besonders lang in diesem Jahr, von keinen Events unterbrochen.
Ein Minus ist keine Zahl. Aber dennoch wird es das entscheidende Vorzeichen, wenn es um Theaterzuschauer, Konzertbesucher, Kinogänger 2020 geht. Wie viel weniger als 2019? Immer zu wenig.
„Ich wünsch mir einen Pizzaladen in meinem Zimmer! Jeden Tag vier Jahreszeiten!“, sagt das Mädchen Anna in Esther Beckers Jugendstück „Das Leben ist ein Wunschkonzert“. Passt punktgenau in dieses ausgeharme Jahr.
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