: Ihn kennen doch Millionen
Kann man schon sagen, dass seine Melodien Volkseigentum sind. Die fortdauernde Wirkmacht seiner Musik beweist dabei sogar die Nationalhymne der DDR. Die hat Peter Kreuder zwar überhaupt nicht selbst geschrieben. Sie klingt nur verdächtig nach einem Hit, den er einst Hans Albers in den Mund gelegt hat. Und diese frappante Ähnlichkeit zwischen seinem „Good bye, Jonny“ und der später verfassten Eisler-Hymne führte dann auch zu einem langwierigen Plagiatsprozess.
Genauso gut aber kann diese Episode auch als Beleg dafür genommen werden, dass dem Peter Kreuder eben wirklich eingängige Melodien eingefallen sind, ohne dabei je auf den Anspruch zu verzichten. Gehobener Schlager eben. Und in diesem Metier hatte der am 18. August 1905 geborene Peter Kreuder einen beachtlichen Output. „Ich brauche keine Millionen“, „Ich wollt’, ich wär’ ein Huhn“. Alles Sachen, die man auch heute noch trällert und die damals per Film ihre Verbreitung fanden.
In den 30er-Jahren zählte Peter Kreuder zu den gefragtesten Filmkomponisten. 1940 emigrierte er dann nach Schweden, weil er mit den Nazis nicht so viel anfangen konnte. Mit der Androhung von Repressalien gegen seine Familie wurde er aber gezwungen, nach Deutschland zurückzukehren.
Anlässlich seines 100. Geburtstags ist ihm nun im Filmmuseum Potsdam eine Ausstellung gewidmet. Unter anderem wird dabei seine Notenhandschrift von „Good bye Jonny“ präsentiert. Eröffnet wird die Ausstellung am heutigen Donnerstag um 20 Uhr. Davor gibt es bereits um 18 Uhr Willi Forsts Film „Mazurka“, natürlich mit einem Kreuder-Soundtrack, zu sehen.