: Medienticker
Die Bertelsmann AG rüstet im Kampf mit Springer auf – jedenfalls ein bisschen. Gestern kaufte der Medienkonzern die Anteile der WAZ Mediengruppe an der Luxemburger RTL Group auf und hält damit künftig direkt 90,4 Prozent der RTL-Anteile. Schon seit längerem wird spekuliert, dass Springer die Senderfamilie ProSiebenSat.1 Media AG noch in diesem Jahr mehrheitlich übernehmen will. Durch die Fusion würde der neu entstehende Konzern Bertelsmann als größten europäischen Medienkonzern ablösen. Aber auch die RTL Group selbst expandiert: Sie wird ihren Anteil am britischen TV-Sender Five auf 100 Prozent aufstocken. Der Zukauf muss noch wettbewerbsrechtlich genehmigt werden. Five hat in Großbritannien einen Anteil von 8,3 Prozent am Werbe- und von 6,7 Prozent am Zuschauermarkt. (taz, Reuters)
Gerhard Delling (46), zurzeit Urlaubsvertretung bei den „Tagesthemen“, muss Kritik einstecken – allerdings auf ganz andere Art, als gestern an dieser Stelle gemutmaßt wurde, nämlich wegen einer Nebentätigkeit und eines unüblichen Gehaltsvertrags. Der NDR bestätigte gestern einen Bericht der Süddeutschen Zeitung, wonach Delling als NDR-Sportchef zwar aus einem Honorarvertrag mit der ARD-Werbetochter Sales & Services bezahlt wird. In einer Nebentätigkeit moderiert Delling jedoch auch Veranstaltungen des Deutschen Investment Trusts (DIT). Diese Nebentätigkeit könnte in Kritik geraten, da Sales & Services Gelder vom Versicherungskonzern Allianz mit der Tochter Dresdner Bank bekommt, die DIT-Fonds vermarkten. „Man könnte die Konstruktion als Drittmittelfinanzierung betrachten“, schreibt die SZ. Der NDR erklärte, im Fall einer erneuten Vertretung bei den „Tagesthemen“ würde Delling seine Nebentätigkeit beenden. (AP)
In der Schmiergeldaffäre um gekaufte Sportübertragungen beim Hessischen Rundfunk entscheidet das Amtsgericht Frankfurt noch in dieser Woche, ob der frühere HR-Sportchef Jürgen Emig in Haft bleibt. Es liege ein Antrag auf Haftprüfung vor, sagte ein Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft gestern. Darüber werde das Gericht heute oder morgen eine Entscheidung treffen. (dpa)
Der amerikanische Medienkonzern NBC Universal will am 29. September in Deutschland einen frei empfangbaren Fernsehsender mit Spielfilmen und Serien starten. Über Kabel und Satellit werde der neue Kanal 28,5 Millionen Haushalte erreichen können. Zum Programm des Senders sagte Manager Vien: „Berühmte Filme, berühmte Serien, berühmte Stars aus Hollywood – ein pures „Fiction“-Konzept.“ Das bisherige Free-TV-Programm NBC Giga soll in das Nachmittagsprogramm des neuen Senders integriert werden. Innerhalb eines Jahres strebt Vien einen Marktanteil von einem Prozent an. (dpa)