: Die Containerberge wachsen nicht mehr
WELTHANDEL Hafenkonzern HHLA muss Prognosen senken. Weniger Umschlag und weniger Gewinn
KLAUS-DIETER PETERS, HHLA-CHEF
Die Rede ist von einer „Konjunkturabkühlung“. Und deshalb hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Mittwoch ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich gesenkt. Erwartet wird jetzt, das Ergebnis des Vorjahres zu halten – mit Glück. Detaillierte Angaben wollte Unternehmenssprecher Mark Krümpel nicht machen unter Verweis auf die Präsentation der Halbjahresbilanz Mitte August.
Deutschlands größter Hafenlogistiker, der für etwa drei Viertel des Hamburger Umsatzes sorgt, geht für das laufende Jahr von „einem Containerumschlag im Bereich des Vorjahres aus“. Das wären rund sieben Millionen Standardboxen (TEU). „Das Ziel einer Mengensteigerung im Bereich von fünf Prozent erscheint aus aktueller Sicht nicht mehr realisierbar“, teilte die HHLA mit. Die Gewinnerwartung wird von „mindestens 200 Millionen Euro“ gesenkt auf „170 bis 190 Millionen Euro“.
Bereits im ersten Quartal hatte die HHLA einen Einbruch bei Umschlag und Umsatz hinnehmen müssen. „Wir sind mit einem unbefriedigenden Betriebsergebnis in das Geschäftsjahr gestartet“, hatte HHLA-Chef Klaus-Dieter Peters eingeräumt. Von einer Krise könne jedoch keine Rede sein, verlautete es aus Unternehmenskreisen. Es handele sich eher um eine „konjunkturelle Seitwärtsbewegung“.
Von „ Organisationsproblemen und keiner guten Unternehmensführung“ spricht hingegen Norbert Hackbusch, Hafenpolitiker der Linken. Deshalb sei die Anhebung der Vorstandsgehälter im vorigen Jahr um mehr als ein Drittel „um so provokanter“. SMV