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Archiv-Artikel

Schaut auf diese Stadt Editorial

Wenn heute Abend in London Königin Elisabeth II. die 30. Olympischen Sommerspiele eröffnet, wird das global wichtigste und größte Publikumsspektakel auch ihretwegen glänzen. Diese Monarchin, Oberhaupt eines demokratischen Landes, wird einen Auftakt zelebrieren, der für 17 Tage London zur Hauptstadt der Welt machen wird. London, das ist die multikulturellste Stadt der Welt ohnehin schon fast immer gewesen – und sie ist es in diesem noch jungen Jahrhundert erst recht.

Eine Stadt, in der jede Kultur ihren Platz finden kann, in der es so lebendig zugeht wie nirgendwo sonst – und wo alle Tag für Tag versuchen, miteinander auszukommen. Die Schönheit dieser Metropole begründet sich in ihrer Tradition, sie erschließt sich jedoch krass über die Menschen, die London zu einem Labor der Möglichkeiten machen. Olympische Sommerspiele, wo sonst in diesen Tagen könnten sie prächtig stattfinden als ebendort?

Es ist in diesem Sinne eine gute Nachricht, dass zur Eröffnungsfeier kein weißrussischer Präsident namens Lukaschenko oder Funktionäre aus Syrien eingeladen wurden. Zutritt erhält nicht, wer politisch das Böse verkörpert – eine souveräne Entscheidung der britischen Politik, keine olympischen Regeln diplomatischen Geleits zuzulassen.

Aus dem elitären Fest Wohlhabender ist ein Happening aller Länder und ihrer leibesertüchtigten Delegierten geworden. Die Olympischen Spiele werden von Mal zu Mal afrikanischer, asiatischer, lateinamerikanischer … Diese Spiele werden diese seit Ende der sechziger Jahre anhaltende Entwicklung verstärken. Das ist ebenso erfreulich wie der Umstand, dass Olympische Spiele, was die Genderfrage anbetrifft, zum Wünschen fast nichts mehr übrig lassen.

Die taz berichtet von diesen Olympischen Sommerspielen als gutes Projekt der Globalisierung zwei Wochen lang ausführlich, im Print und auf taz.de, aus sportlicher, gesellschaftlicher, kultureller und politischer Perspektive.

London ist für gut zwei Wochen die Hauptstadt der Welt. Lassen Sie sich ins Bild setzen – und bei Gelegenheit berühren. So viel Welt auf einmal ist selten zu haben.