CHRONOLOGIE

Donnerstag, 7. Juli 2005: Bei den vermutlich ersten Selbstmordanschlägen in Westeuropa zünden vier Muslime mit britischem Pass in drei U-Bahnen und einem Doppeldeckerbus Sprengsätze. Bilanz: mindestens 56 Tote und etwa 700 Verletzte. Ein erstes Bekennerschreiben im Namen von al-Qaida taucht auf.

9. Juli: Scotland Yard kündigt die „die größte, intensivste und gezielteste Untersuchung in der Geschichte der britischen Polizei“ an. Die Bewohner der Innenstadt von Birmingham werden nach einem Fehlalarm evakuiert.

10. Juli: Innenminister Charles Clark befürchtet weitere Anschläge.

11. Juli: Die britische Hauptstadt kehrt vorsichtig zum Alltag zurück. Viele Pendler fahren erstmals wieder in die Innenstadt.

12. Juli: Die Attentäter werden nach fünf Tagen identifiziert. Ausschlaggebend sind Videobilder. In Leeds werden sechs Häuser durchsucht und zahlreiche Spuren gefunden.

13. Juli: Die Namen der Attentäter werden veröffentlicht. Drei von ihnen sind Briten pakistanischer Herkunft. Ein Attentäter hat Wurzeln in Jamaika.

14. Juli: Europaweite Schweigeminute für die Opfer.

15. Juli: Ein ägyptischer Biochemiker aus Leeds wird in Kairo festgenommen.

18. Juli: In einem Rechtsgutachten (Fatwa) muslimischer Geistlicher in Großbritannien werden Selbstmordanschläge „streng verboten“. Drei Attentäter haben 2004 Pakistan besucht, bestätigen die Behörden des Landes.

19. Juli: Die Muslime in Großbritannien wollen mit der britischen Regierung den Terrorismus „frontal“ angehen.

20. Juli: Die britische Regierung kündigt an, mit einer weltweiten Extremistenliste gegen die Terrorgefahr vorgehen zu wollen. Londons Bürgermeister Ken Livingstone macht die westliche Politik im Nahen Osten für die Anschläge mitverantwortlich. Bei landesweiten Großrazzien in Pakistan werden rund 200 mutmaßliche muslimische Extremisten festgenommen.

21. Juli: In drei U-Bahn-Stationen der britischen Hauptstadt und in einem Bus ereignen sich kleinere Explosionen. DPA