Evangelium des Markus

Fränkischer Maskenmann kündet von Freiheit

Brüder, zur Maske, zur Freiheit! Und Schwestern und die weiterer Geschlechter selbstverständlich auch! Bislang dachten wir immer, dass die Alltagsmaske (das eine A in AHA) uns alle zwar einigermaßen vor dem bösen C schützt, aber sonst eher etwas hinderlich ist, Stichwort: Lippenlesen, Stichwort: rauchen, essen, trinken, Zungenkuss, Nebeldunst und Atemnot beim Betreten von geschlossenen Räumen. Aber jetzt hat der fränkische Heiland in all seiner Weisheit und Voraussicht persönlich uns den Weg gezeigt: „Die Maske ist ein Instrument der Freiheit.“ O ja, Markus Söder hat Recht! Unser künftiger Bundeskanzler spricht Wahres! Die Maske wird uns alle retten, denn auf diesem Instrument der Freiheit werden wir künftig und für alle Zeit alle Töne der Gleichheit spielen, auf dass Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit und Weiterlichkeit uns ewiglich scheinen werden! Haben nicht schon die Venezianer zum Karneval die Maske als solches gesehen, ganz zu schweigen von den Orgiasten der „Traumnovelle“ und in Stanley Kubricks „Eyes Wide Shut“? Spielten nicht schon die Autonomen, die Bankräuber und das Phantom der Oper auf diesem Instrument ihre Melodeien des Glücks? O gottgleicher Markus, weise uns den leuchtenden Pfad, aber bitte mit Abstand!