Moria 2 fast voll – Demo für Geflüchtete

Das nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria errichtete Übergangslager auf der griechischen Insel Lesbos ist bereits nahezu voll belegt. 9.000 Flüchtlinge seien mittlerweile in der für maximal 10.000 Menschen ausgelegten Zeltstadt untergebracht, erklärte das griechische Migrationsministerium am Samstag. Das Lager Moria war ursprünglich für 2.800 Menschen ausgelegt gewesen, 12.700 Menschen bewohnten es zum Schluss und waren nach dem Brand obdachlos geworden.

Die griechischen Behörden begannen am Samstag vergangener Woche mit UN-Unterstützung mit der Errichtung eines neuen Lagers auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz nahe der Hauptstadt Mytilini. Viele der Migrant:innen weigerten sich, in das neue Camp zu gehen, weil sie fürchten, dort erneut monatelang unter katastrophalen Umständen festzusitzen. Die Polizei erhöhte schließlich den Druck. Die Behörden drohten, die Asylanträge derjenigen, die nicht kooperierten, nicht zu bearbeiten.

Am Sonntag demonstrierten Tausende in Berlin für die Evakuierung der Flüchtlingslager auf den griechischen Inseln. Ein Bündnis aus Pro Asyl, Seebrücke Berlin und weiteren Gruppen hatte zu der Demonstration aufgerufen und verlangt von der Bundesregierung, die Bereitschaft von Bundesländern und Kommunen zur Aufnahme von Flüchtlingen nicht länger zu blockieren. Die Polizei sprach von einer Zahl im „mittleren vierstelligen Bereich“, angemeldet waren 3.000 Teilnehmer:innen. (afp)