: Draußen trotz Ticket
STADIONNEUBAU Weil die Gegengerade noch nicht fertig ist, weiß am Millerntor noch niemand, wohin die etwa 5.000 Dauerkartenbesitzer sollen
Sie haben eine Dauerkarte für die kommende Spielzeit, doch ob die Fans des FC St. Pauli, die sonst am Millerntor in der Gegengrade stehen, auch den Zweitliga-Heimspielauftakt gegen den FC Ingolstadt am 11. August live miterleben können, ist unklar. Täglich gehen auf der Geschäftsstelle des Vereins Dutzende Anrufe ein, doch „die Entscheidung fällt erst Mitte kommender Woche“, sagt Pressesprecher Christian Bönig.
Der Grund für die Hängepartie: Der Bau der neuen Gegengerade schreitet zwar planmäßig im Eiltempo voran, doch fertig ist die Tribüne, die einmal 3.000 Sitzplätze und 10.000 Stehplätze ausweisen soll, bis zum Auftaktmatch auf keinen Fall. Während die Sitzplatzkarten-Besitzer bereits auf die drei anderen Tribünen umverteilt wurden, ist noch nicht entschieden, was mit den rund 4.500 bis 5.000 Eignern der Gegengerade-Tickets passiert. Im schlimmsten Fall heißt es: Ihr müsst draußen bleiben.
Mitte der kommenden Woche entscheiden die Behörden, ob der Tribünen-Rohbau zumindest in Teilen am 11. August nutzbar ist. Sicherheitsauflagen müssen erfüllt, Wellenbrecher installiert, die Zuwege, Auf- und Abgänge frei passierbar sein und es sollte Toiletten geben. Noch weiß niemand genau, wie das Gegengeraden-Provisorium kommende Woche aussieht und ob die Genehmigungsbehörden die Teilnutzung zulassen.
Drei Szenarien werden im Verein derzeit diskutiert: Im besten Fall geben die Behörden grünes Licht zur Nutzung für alle knapp 5.000 Ticketbesitzer. Realistischer aber scheint, dass zumindest für etwa 3.000 Fans Platz geschaffen wird. Da aus dem knapp 600 Kilometer entfernten Ingolstadt nicht allzu viele Fans erwartet werden, könnte der Gästeblock in der Nordtribüne für das Spiel verkleinert und so Platz für die Hamburger Fans geschaffen werden.
Der Worst Case: Der Gegengeraden-Rohbau bleibt aus Sicherheitsgründen ganz geschlossen, die meisten Stehplatzticket-Besitzer müssen draußen bleiben und entschädigt werden. „Mit diesem Szenarium setzen wir uns noch nicht auseinander“, sagt Bönig und hofft, dass alle Dauerkartenbesitzer irgendwie untergebracht werden. MAC