das wetter: Frasselt oder nicht
Der Reichswald lichtete sich, und kurz darauf, vielleicht zweihundert Jahre später, schloss er sich wieder. Mal Wald, mal nicht, Natur, die sich einfach nicht entscheiden kann. Arthur und Peggy gingen Hand in Hand in Richtung der Grenze, hin zu den geldrischen Quellen. Nach Frasselt. Es tobte und sprudelte, vielleicht nicht draußen, aber umso mehr in unserem Ehepaar. Oh, dachte Arthur, ich möchte auch als Doppelrodung entstehen. Ah, dachte Peggy, ich möchte auch neben dem Ort verlaufen, und vielleicht sogar als Bundesstraße. Und am Ende wünschten sich beide, in einem Waldhufendorf begraben sein, das wäre doch ein guter Lebenslauf. Allein, die Natur wollte wieder einmal nicht so, sondern anders. Ein Specht oder ein klopfender Klingelton ließ von sich hören, ein rauschender Bach rauschte wie im Fernsehen, ein paar Insekten spielten eine Folge „Biene Maja“ nach. Der Reichswald stand wieder voller Bäume.
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