: Erinnern an Speziallager
Vor 75 Jahren wurde aus dem KZ Sachsenhausen ein sowjetisches Lager
Im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen kamen nach dem Zweiten Weltkrieg Tausende Menschen ums Leben – am Sonntag erinnerten ehemalige Häftlinge, Politiker und Angehörige an die Errichtung des Lagers vor 75 Jahren. Auf dem Friedhof am ehemaligen Kommandantenhof, wo über 7.000 Opfer des Speziallagers in Massengräbern ruhen, versammelten sich 120 Gäste, unter ihnen Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD).
Der sowjetische Geheimdienst NKWD hatte von 1945 bis zur Auflösung des Lagers im Frühjahr 1950 rund 60.000 Menschen in den Speziallagern Sachsenhausen (Oberhavel) und Weesow (Barnim) inhaftiert – 12.000 von ihnen starben an Hunger und Krankheiten. Im Lager waren nach Angaben der Gedenkstätte vorwiegend untere Funktionäre des Nazi-Regimes inhaftiert, aber auch Mitarbeiter aus Verwaltung, Polizei, Justiz und Wirtschaft sowie SS-Personal aus den Konzentrationslagern. Unter den Häftlingen befanden sich zudem politisch Missliebige und auch willkürlich Verhaftete sowie von sowjetischen Militärtribunalen Verurteilte – darunter Männer und Frauen, NS-Belastete und Unbelastete. (dpa)
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