das wichtigste : Pakistan-Spur erkaltet
Ägyptische Polizei hat ersten Attentäter von Scharm al-Scheich identifiziert. 140 Verdächtige festgenommen
SCHARM AL-SCHEICH ap ■ Am dritten Tag nach den Anschlägen in Scharm al-Scheich ist ein Selbstmordattentäter identifiziert worden. Nach Polizeiangaben handelt es sich um einen Ägypter mit Verbindungen zu militanten Islamisten. Der ägyptische Botschafter in Islamabad erklärte indes, an den Terroranschlägen seien keine Pakistaner beteiligt gewesen. Er sei beauftragt, der pakistanischen Regierung ein offizielles Dementi zu überbringen. Zwar würden in Ägypten sechs Pakistaner gesucht, aber nicht im Zusammenhang mit den Explosionen. Die Männer hätten ihre Pässe im Hotel hinterlegt und seien dann spurlos verschwunden. Die ägyptische Polizei hatte Fotos der Männer verbreitet.
Der Name des Selbstmordattentäters wurde mit Jussef Badran angegeben. Er soll sich im Hotel Ghazala Gardens in die Luft gesprengt haben, wie DNA-Tests ergaben. Die Familie des Mannes, der auf der Sinai-Halbinsel lebte, wurde von der Polizei vernommen. Die Beamten nahmen allein gestern weitere 70 Menschen zu Verhörzwecken fest. Seit Sonntag wurden damit schon rund 140 Verdächtige vorübergehend inhaftiert.
Aus Ermittlerkreisen hieß es, möglicherweise seien bei allen drei Explosionen die Angreifer ums Leben gekommen. Es würden noch die sterblichen Überreste eines zweiten mutmaßlichen Attentäters untersucht.
Nach den Abdullah-Assam-Brigaden und den Heiligen Kriegern Ägyptens hat sich eine dritte Gruppe zu den Anschlägen bekannt. Im Internet erklärte der Ägyptische Tawhid wa Dschihad, im Auftrag von Al-Qaida-Chef Bin Laden die „Kreuzritter“ in Scharm al-Scheich angegriffen zu haben, um den Glaubensbrüdern in Irak und Afghanistan zu helfen.